Herzfaden
In Thomas Hettches neuem Roman „Herzfaden“ (Kiepenheuer & Witsch) entdeckt ein zwölfjähriges Mädchen nach einer Vorstellung der Augsburger Puppenkiste im Foyer des Theaters eine kleine Holztür, öffnet sie und gerät in eine Märchenwelt, in der viele Freunde warten, darunter Prinzessin Li Si, Wawa der Waran, Kater Mikesch und Lukas, der Lokomotivführer. Vor allem trifft sie dort Hatü, die Frau, die einst mit ihrem Vater all diese Marionettenfiguren geschnitzt und gebaut hatte und die eine große Geschichte zu erzählen weiß von diesem einmaligen Theater und der Familie, die es erfunden, gegründet und berühmt gemacht hat. Die Geschichte reicht weit zurück in die ersten Jahre des Zweiten Weltkriegs, als Walter Oehmichen, Schauspieler des Augsburger Theaters, im Lazarett einen Puppenschnitzer kennenlernt und ein Marionettentheater erfindet. In der Augsburger Bombennacht 1944 zerfällt der „Puppenschrein“ zu Schutt und Asche und erlebt seiner Wiedergeburt nach dem Krieg im Theater und später im Fernsehen, wo viele zum ersten Mal vom „kleinen Prinz“ erfahren und – in der ersten deutschen TV-Serie – von Jim Knopf.
Der Besuch der Lesung ist kostenfrei. Im Rahmen der Covid-19-Schutzmaßnahmen könnte es kurzfristig zu einer Beschränkung der Besucherzahlen kommen. Interessierte werden daher gebeten, sich ab Anfang Oktober 2020 im Internetauftritt der Stadt Fulda unter www.fulda.de/kultur-freizeit/veranstaltungen/leseland-hessen über die dann aktuell geltenden Regelungen zu informieren.