Wense

Wense
19:30

Elisabethkirche

Friedirchsplatz 13
34117
Kassel

Der Universaldilettant Wense wandert so, wie er forscht, übersetzt und komponiert: ekstatisch. Deutsche Landschaften sind ihm ebenso heilig wie die Sagen und Mythen der Cherusker, Maya oder Osmanen, wie Sterne, Steine und Tiere und all das andere, was es zu entdecken gilt. Allerdings herrscht Krieg, sein geliebtes Kassel wurde schon zerbombt, und in Göttingen muss er neuerdings Sonden für den militärischen Wetterdienst prüfen… Angelehnt an die historische Person Hans Jürgen von der Wense erzählt Christian Schulteisz von einem allwissenden Taugenichts, der plötzlich taugen soll. Schultheisz hat einen tragisch-komischen Roman über Poesie und Irrsinn einer staunenden, zweckfreien Sicht auf die Welt geschrieben.

Aber wer war dieser Hans Jürgen von der Wense? In Kassel lebte er von 1932 bis 1940, danach, bis zu seinem Tod 1966, in Göttingen. Er wanderte tausende Kilometer durch die deutschen Mittelgebirge, forschte unermüdlich im Stillen. Schuf ein gigantisches Werk, das er in Mappen und Schubern ablegte. Zu Lebzeiten veröffentlichte er gerade einmal rund 50 Seiten. Der umfangreiche Nachlass wird in der Universitätsbibliothek Kassel aufbewahrt und umfasst rund 30.000 Manuskript- und Exzerptseiten, einige tausend Fotos, Messtischblätter, hunderte Briefe, eine größere Zahl von Kompositionen sowie zahlreiche Tage-, Collagen- und Wetterbücher. Das Literaturhaus Nordhessen hat Wense seit 2008 bereits mit fünf Tagungen zu Leben, Werk und Wirkung gewürdigt.

€ 10,- / 7,-